Eine Herzkatheteruntersuchung ist in bestimmten Fällen wichtig, um die weitere Behandlung zu planen.

Eine Herzkatheteruntersuchung (auch: Katheterisierte Röntgenaufnahme) ist ein weitverbreitetes diagnostisches Verfahren. Es wird zur Untersuchung der Körperregionen unterhalb des Brustbeins verwendet. Eine Diagnose zu Herzkrankheiten kann von einem Arzt oder Radiologen anhand von Kamera-Aufnahmen gestellt werden.

Eine Herzkatheteruntersuchung sollte beispielsweise bei Verdacht auf die Entwicklung einer bakteriellen Infektion erfolgen.

Manchmal ist jedoch auch von vornherein klar, dass eine Herzkatheteruntersuchung nicht notwendig ist oder infrage kommt. In diesen Fällen entscheidet ein Arzt oder Radiologe aufgrund der Ergebnisse der körperlichen Untersuchung, ob eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt werden sollte.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Ihrer Behandlung Bedenken oder Fragen zu diesem Verfahren haben. Bevor Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie die wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten kennen.

Stabilität der Herzerkrankung ist wichtig

In erster Linie muss die Herzerkrankung ausreichend stabil sein. Das bedeutet unter anderem, dass sie keine akuten Komplikationen wie Herzstillstand oder Schlaganfall verursachen kann. Es sollte zu diesem Zeitpunkt keine Anzeichen für eine Nekrose (Absterben von Gewebe) geben, die zu einem Herzinfarkt führen könnte.

Was der Arzt berücksichtigt

Ihr Arzt berücksichtigt auch andere Punkte, bevor er sich für eine Herzkatheteruntersuchung entscheidet. So wird er zum Beispiel berücksichtigen, ob Sie die Krankheit schon lange haben und die Ursache Ihrer Symptome bekannt ist. Auch wird er Sie fragen, ob Sie bereits über Behandlungsmöglichkeiten Bescheid wissen, die mit Standardmedikamenten angeboten werden können.

Außerdem wird ihr Arzt Bezug darauf nehmen, wie ihr Leben zu Hause aussieht. Dazu gehört, wie unabhängig oder selbstständig Sie sind, ob sich jemand um Sie kümmert und welche Unterstützung Sie haben.

Wenn diese Informationen darauf hindeuten, dass eine Behandlung ohne Herzkatheteruntersuchung für Sie geeigneter ist, wird der Arzt auf die Anwendnung eines Herzkatheters verzichten.

Was ist eine Koronoare Herzkrankheit?

Die koronare Herzkrankheit ist eine Erkrankung, bei der die Herzkranzgefäße durch Fettablagerungen verengt sind. Die Koronararterien sind Blutgefäße, die den Herzmuskel mit sauerstoffreichem Blut versorgen. Wenn diese Verengungen größer werden, können Herzsymptome wie Schmerzen in der Brust (Angina pectoris) auftreten.

Solche Herzkrankheiten sind der häufigste Grund für die Durchführung einer Herzkatheteruntersuchung.

Wie läuft eine Herzkatheteruntersuchung ab?

Eine Herzkatheteruntersuchung ist eine minimalinvasive Untersuchung, bei der die Ärzte Bilder des Herzens von innen aufnehmen können. Mit diesem Verfahren können sie sehen, was in den Koronararterien und den Herzkammern vor sich geht. Mit einem dünnen Schlauch oder einer Kanüle führen sie eine winzige Kamera durch eine Arterie in Ihrer Leiste oder Ihrem Arm ein.

Bei einer Herzkatheteruntersuchung kann der Arzt auch andere dünne Schläuche (die Katheter) ohne Kamera, in Ihre Blutgefäße einführen. Über diese Katheter wird Farbstoff injiziert, der die verschiedenen Strukturen auf Röntgenbildern oder CT-Scans sichtbar macht. Die Analyse der Herzerkrankheit findet in diesem Fall also von außen und innen statt.

Der Arzt wird in diesem Zusammenang möglicherweise weitere Untersuchungen durchführen, um z.B. eine bessere Vorstellung davon zu bekommen, wie viel Sauerstoff dem Herzmuskel zugeführt wird.

Wo werden Herzkatheteruntersuchung durchgeführt?

In der Regel wird die Herzkatheteruntersuchung in einem Krankenhaus durchgeführt. Sie findet meist in einer spezialisierten Abteilung statt, die als Katheterlabor oder als „Angiographieabteilung“ (Abteilung für Diagnostik) bezeichnet wird. In einigen Regionen kann sie auch in der Arztpraxis im Rahmen einer ambulanten Behandlung durchgeführt werden.

Wie lange dauert eine Herzkatheteruntersuchung?

Eine Herzkatheteruntersuchung dauert etwa eineinhalb bis drei Stunden.

Wie hoch ist das Risiko einer Herzkatheteruntersuchung?

Wenn Sie eine stabile koronare Herzkrankheit haben, ist das Risiko von Komplikationen während oder unmittelbar nach einer Herzkatheteruntersuchung sehr gering. Dennoch kann es in einigen Fällen dazu kommen. Zu den Komplikationen können gehören:

  • Schäden an der Arterie, in die der Katheter eingeführt wird
  • kleinere Blutungen oder Hämatome (Blutansammlungen unter der Haut)
  • tiefe Venenthrombose (Blutgerinnsel, die sich in einer Vene bilden)
  • Herzstillstand während der Anästhesie
  • Lungenembolie (Verstopfung einer Arterie durch einen der folgenden Faktoren)- Infektion

Wenn Sie schon einmal einen Herzkatheter hatten und dieser nicht mit der richtigen Technik durchgeführt wurde, besteht das Risiko, dass sich Embolien (Verstopfungen von Blutgefäßen) bilden. Das bedeutet, dass sich Blutgerinnsel in einer der Herzkammern bilden oder abreißen und durch Ihre Blutgefäße wandern können, um sie an anderer Stelle zu verschließen.

Ihr untersuchender Arzt kennt diese Risiken der Untersuchung und wird sein möglichstes tun um sie zu vermeiden.

Wie wird eine koronare Herzkrankheit behandelt?

Die Behandlung der koronaren Herzkrankheit hängt davon ab, wie stark die Verengung ist, wie stabil sie ist und welche Symptome Sie haben.

Wenn keine oder nur leichte Symptome vorhanden sind, wird Ihr Arzt Medikamente (z. B. Betablocker, ACE-Hemmer) verschreiben, um den Blutdruck zu senken und die Belastung des Herzmuskels zu verringern. Dies verringert das Risiko eines Herzinfarkts.

Wenn Symptome auftreten, kann Ihr Arzt auch Medikamente verschreiben, die den Blutfluss zum Herzmuskel verbessern (z. B. Kalziumkanalblocker). Medikamente, die die Klebrigkeit der Blutplättchen verringern (Thrombozytenaggregationshemmer), können verabreicht werden, um die Bildung von Blutgerinnseln in den Arterien oder im Herzen zu verhindern.

Zusammenfassung: Wann ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig

  1. Nur wenn Sie Symptome einer koronaren Herzkrankheit (wie Angina pectoris) haben
  2. Wenn Medikamente Ihr Herzinfarktrisiko nicht ausreichend senken
  3. Wenn die Verengung der Herzkranzgefäße zu groß ist, um mit Medikamenten oder dem Einsetzen eines Stents (perkutane Koronarintervention, PCI) behandelt zu werden.
  4. Um festzustellen, ob Sie für eine Angioplastie (PTCA) oder ein Stenting geeignet sind
  5. Um festzustellen, ob Sie eine Bypass-Operation benötigen.
  6. Um herauszufinden, was die Ursache Ihrer Brustschmerzen ist, wenn Ihr Arzt ein anderes Herzproblem vermutet, z. B. einen Herzinfarkt oder Herzrhythmusstörungen (unregelmäßiger Herzschlag)

Informieren Sie sich auch zu minimalinvasiven Verfahren der Herzoperation mittels TAVI.